... die Azoren eine Reise zum vulkanischem Wandertraum

Die Azoren - Reise- Empfehlungen & Erfahrungsberichte:

1. Regenjacke mitnehmen! Auf Sao Miguel ändert sich das Wetter gefühlt beinahe stündlich. Steht man am Morgen noch bei herrlichem Sonnenschein auf, kann es eine Stunde später so nebelig sein, dass man keine 50m weit sieht. Nebelig ist es generell recht häufig, was bei der Lage von Sao Miguel nicht verwundert. Insgesamt regnet es, vor allem im Winter, auch recht häufig, was regendichte Kleidung unerlässlich macht. 
   
   
2. Meine Hauptbeschäftigung auf Sao Miguel war wandern. Unzählige Trails, einer schöner als der andere, machen es möglich, die schönen Spots der Insel zu Fuß zu erkunden. Meine Favoriten waren die Wanderung auf den Miradouro do Cerrado das Freiras (wenn es keinen Nebel hat, bietet sich hier ein atemberaubender Blick über den Sete Cidades sowie das Naturschutzgebiet Reserva Florestal de Recreio do Pinhal da Paz . Hier kann man – auf überwiegend flachem Terrain – wunderschöne Pflanzen und viele Tiere bewundern sowie die Herrliche Ruhe auf Sao Miguel genießen. 
   
   
3. Kulinarisch hat Sao Miguel viel zu bieten: Der Atlantik rund um die Insel ist sehr fischreich. So kommen Fisch-Fans sicherlich auf ihre Kosten. Eine ganz persönliche Empfehlung: Lapas. Hierbei handelt es sich um gegrillte Hornschnecken, die mit Butter übergossen und (viel) Knoblauch serviert werden. Hornschnecken erinnern an Miesmuscheln, nur besser. Da dieser Reisebericht authentisch und ehrlich sein soll: Die Menschen auf Sao Miguel essen gerne würzig. Vor allem der Salzgehalt mag dem Mittel-Europäer ab und an zu hoch sein. Hier gilt: ausprobieren. Das Servicepersonal darum zu bitten, in der Küche sparsam mit dem Salz umzugehen hat mir geholfen. 
   
   
4.  Für kältere und nebelige Tage: Das Poca da Dona Beja in Furnas ist ein Thermalbad, in welchem man in natürlichen heißen Quellen baden kann. Frostbeulen können sich hier in ungefähr 30 Grad warmen Becken aufwärmen und das tropische Ambiente genießen. Achtung: Am besten Abends ab 20 Uhr kommen. Dann ist das Bad angenehm leer und der Sonnenuntergang kann im heißen Wasser genossen werden. 
5. In der Gartenanlage Caldeiras in der Ortschaft Furnas – klein aber fein – kann man spektakuläre vulkanische heiße Quellen besichtigen. Das teilweise kochende Wasser, das aus ​ dem Boden sprudelt, sind schon eine außergewöhnlicher Anblick. Apropos außergewöhnlich – der Gestank nach Schwefel ist es auch. 
   
   
6. Für die Abenteuerlustigen unter Euch, die sich ein bisschen gruseln wollen: Das Monte Palace Hotel sollte – in den 80ern erbaut – ein Luxushotel werden. Allerdings ging der Betreiber pleite und heute steht das Hotel leer und wurde zu einem „Lost-Place“. Das ganze ist schon recht spektakulär und vor allen an nebeligen Tagen etwas unheimlich. Achtung: Das Betreten des Gebäudes ist offiziell verboten. 
   
   
7. Tee-Fans kommen auf Sao Miguel voll auf ihre Kosten. Gleich zwei Teeplantagen (ja, in Europa!) kann man hier besichtigen. Fábrica de Chá Gorreana und Fábrica de Chá do Porto Formoso laden zum Probieren ihrer Tees. Auch ein Spaziergang durch die Plantagen selbst ist möglich. Für Grün- oder Schwarztee-Trinker ein Muss. 
   
   
8. Sao Miguel ist außerdem bekannt für den Anbau von Ananas. Geschmacklich kann man sich wohl darüber streiten. Mir persönlich sind sie zu sauer. Das mag wohl daran liegen, dass die Sonnenstunden auf Sao Miguel nicht so zahlreich sind, wie in Südamerika. Ansehen sollte man sich die Gewächshäuser aber auf jeden Fall. Ananaspflanzen sieht man ja nicht alle Tage. Möglich ist dies auf der Plantage A Arruda in der Hauptstadt Ponta Delgada. Der Eintritt ist hier sogar kostenlos. Verköstigen kann man die Ananas natürlich auch im hauseigenen Cafe. Hier gibt es auch Besonderheiten zu probieren wie Ananas-Bier, Tee aus Ananasschalen und Ananas-Likör. 
   
   
9.  Das wunderschöne Meer. Sao Miguel bietet – rund um die ganze Insel – spektakuläre Klippen und Strände. Oftmals verlaufen direkt oben an den Klippen lange Wanderwege, die zum Spaziergang & Seele baumeln lassen, einladen. Perfekt um den Kopf frei zu bekommen. 
   
   
10.  Sich einfach mal treiben lassen. Ich hatte vor meiner Reise lediglich eine Unterkunft für die erste Nacht direkt in der Hauptstadt Ponta Delgada gebucht. Denn ich wollte ganz bewusst jeden Tag frei entscheiden, worauf ich heute Lust habe. Vor allem da ich persönlich nicht gerne in größeren Städte verweile sondern lieber in der Natur bin, habe ich jeden Tag auf’s Neue geschaut, wo ich wohl sein werde und welche Unterkünfte es in der Nähe gibt. Gerade wenn man in der Nebensaison auf Sao Miguel reist, ist es unproblematisch auch spontan ein schönes Hotelzimmer oder B&B zu bekommen. Also nicht zu viel planen, einfach mal treiben lassen und das tun, worauf man gerade Lust hat.